Christoph Kramer / 19.04.2024 / 14:00 / Foto: Achgut.com / 2 / Seite ausdrucken

Heinsohn-Sammlung in Danzig ausgestellt

Der verstorbene Gelehrte und Achgut-Autor Gunnar Heinsohn hat zu Lebzeiten gemeinsam mit seiner Frau Joana eine Sammlung bedeutender Kupferstiche zur Geschichte Danzigs und Polens angelegt. Diese wird derzeit im Danziger Uphagenhaus ausgestellt.

Gunnar Heinsohn hat eine beachtliche Leidenschaft für das Sammeln von Kupferstichen entwickelt. Nach seinem Umzug nach Danzig sammelte er gemeinsam mit seiner Frau Joana zahlreiche Stiche zur Geschichte der Stadt und der gesamten Rzeczpospolita (in der Frühneuzeit entstandenes polnisch - litauisches Staatswesen).

Bedeutende Teile dieser Sammlung werden derzeit unter dem Titel „Gente Germanicus, natione Polonus“  im Danziger Uphagenhaus präsentiert. Ein Teil der Ausstellung widmet sich auch der Person und dem Werk von Professor Heinsohn.

Die Ausstellung umfasst zum Beispiel die älteste Stadtansicht von Danzig, die aus dem Atlas Civitates orbis terrarum von Georg Braun mit Stichen von Frans Hogenberg aus dem Jahr 1575 stammt. Die Geschichte von Danzig als wichtiger Hafen für den internationalen Handel spiegelt sich in den kartografischen Details der ausgestellten Werke wider.

Zu sehen ist auch die zweiteilige Karte des Großherzogtums Litauen, die im Jahr 1580 von Mikolaj Krzysztof Radziwill „Sierotka“  in Auftrag gegeben wurde. Diese Karte blieb bis etwa 1800 die genaueste kartographische Studie des Großherzogtums. Eine interessante Besonderheit dieser Ausstellung sind mehrere Stiche, auf denen die Flaggen der Flotten von Gdańsk und der Rzeczpospolita, Elbing und Stettin abgebildet sind.

Ein Großteil der Ausstellungsstücke ist auch im Online-Katalog Ports, flags, battles, ships, coasts; sea, and sky from Gdańsk and Poland zusammengestellt.

Die Ausstellung ist einen Besuch wert. Sie läuft noch bis zum 02.06.2024.

Christoph Kramer, geb. 1978, studierter Historiker, leitet seit 2017 das Achgut-Büro.

Foto: Achgut.com

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Jochen Selig / 19.04.2024

Oh wie schön, vielen Dank für den Hinweis.

Rudolf Dietze / 19.04.2024

Ich muss mir noch alles genau anschauen. Frau Johanna Schoppenhauer beschreibt die Lebenumstände ihrer Jugend in Danzig so plastisch, dass man unwillkürlich nach Danzig will, um es zu schauen. Natürlich sind die Kriege darüber hinweggegangen. Auch sie schreibt, dass sich nur wenige daran zu erinnern vermögen. Schon damals verfielen Landhäuser, weil die Chaussee über neues Gebiet verlief. Danzig hatte zu ihrer Zeit einen republikanischen Status noch von der Hanse her. Aber alles änderte sich mit der Teilung Polens. Bedauerlich ist unser mangelndes Geschichtswissen. Wir können nur schwer parallelen zum Heute ziehen, dabei wäre es so wichtig.

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